Auch das gehört dazu: Tage an denen kein Mensch meine Musik hört. In der Vergangenheit hab ich echt täglich geschaut wie die Zahlen sind und mich gefreut wenn bei den Streams nicht 0 steht. Aber ich hab auch ein bisschen Srress bekommen wenn 0 steht und sich nichts tut. Gedanken wie "sind die Lieder überhaupt gut?", "mache ich mich da Laufend zum Deppen mit meinem Herumgesinge?"
Mittlerweile schaue ich mir die Zahlen immer noch interessiert an, nicht unbedingt täglich aber sehr regelmäßig. Aber ich lasse mich da emotional nicht beeinflussen, was da für eine Zahl steht. Das mit der Musik ist so eine schräge Branche. Umso mehr ich Vieles näher kennenlerne, mit anderen Musikern oder Produzenten und Veranstaltern spreche, umso mehr merke ich: "Erfolg" zu haben ist von so vielen Faktoren abhängig und reine Zahlen sagen weder aus, ob du ein gutes Lied geschrieben hast, oder ob du überhaupt eine Berechtigung hast, dich "Musiker" zu nennen.
Und für alle die noch am Anfang stehen und sich womöglich nicht trauen, ihre Musik zu veröffentlichen, innerlich aber einen Drang haben: Die Zahlen sagen schon gar nichts aus über euch als Mensch. Im Gegenteil: es ist sogar noch Mutiger, wenn ihr als Newcomer ein eigenes Lied zu veröffentlicht, das kaum einer hören wird außer die Familie und Freunde (so wars bei allen von uns am Anfang 😉) .
Wenn man einmal ein bisschen vernetzt wird kann man eh jedes halbwegs gute Lied veröffentlichen - den Rest macht die Playlist auf Spotify und die Zahlen stimmen dann schon und man kann sie schön herzeigen und als Erfolg einstufen. (ich möchte damit keinesfalls sagen, dass jeder erfolgreiche Song nicht gut sei, um das klarzustellen)
Ich habs noch nie auf eine solche große Playlist geschafft, hätte es aber schon das eine oder andere Mal probiert ... Manchnal gibt es eine Rückmeldung wie: nicht poppig genug, Gesang nicht gut, Text schwer verständlich... Und ja, da kann i a ned viel dagegenreden (weils ja a stimmt 😅) und es akzeptieren.
Was i sagen will: i bin mit meiner Musik erfolgreich. Ich für mich. Ich erreiche andere Menschen damit, beim Liedermachen erreiche ich mich selber, wie bei nix anderem.
Und natürlich will ma immer mehr, und es wäre schön, wenns a paar Leid mehr geben würd, de "Mit dir am Oedtersee" hören würden... Aber scheiss doch drauf, echt. Liebe andere MusikerkollegInnen: Lossts eich ned untagriagn vo irgendwelche Zahlen, oder vo irgendwelche Hansln, die eure Musik massentauglicher machen möchten. Oder überlegts eich des zumindest guad. Massentauglich is eh scho so viel da draußen. Und Leben kenan die a ned davo.
Oiso warum ned afoch de Musik machen, die euch daugt und vielleicht nur a klane Zielgruppe hat - und die dafür dann erobern.
Klingt doch gut, oder?